Abwarten und Limonade trinken.
2024 beginnt im Probelokal mit einer kulinarischen Alliteration: Zitronen, Zucker, Zitronensäure und Zeit – das sind die Zutaten des ersten Rezeptes dieses Jahres. Nachdem sich im Sommer noch weitgereiste Zitronen aus Peru oder Südafrika im Supermarkt breitmachten, sind es im Winter endlich wieder reife Früchte aus dem südlichen Europa.
Kürzlich habe ich auf dem Markt ein paar Bio-Zitronen aus Sizilien entdeckt, deren aromatische Schalen ich zu einem Vorrat an Sirup verarbeitet habe. Denn gute Zitronenlimonade erhellt die nasskalten Wochen bis zum Frühjahr. Vielleicht hilft sie sogar ein wenig, das Superwahljahr 2024 würdevoll zu überstehen.
Schließlich wird heuer in Österreich, in Europa oder auch in den USA gewählt. Gut möglich, dass die Extremisten Überwasser bekommen. Dann werden sie kräftig an vielem sägen, was mir in unserer – trotz aller Unzulänglichkeiten liebgewonnenen – liberalen Demokratie wichtig erscheint: Rechtsstaat, Pluralismus und Sozialstaat zum Beispiel.
Ich brauche keinen sogenannten starken Mann da oben, der herumpöbelt, die Zeit zurückdrehen will und dabei doch nur Unfrieden stiftet. Vielleicht ist das ja ein Anfangsrezept bei Unzufriedenheit, Misstrauen und Sorge: Abwarten und Limonade trinken. Und wer weiß, möglicherweise wird 2024 ja besser, als es derzeit aussieht. Dann bräuchte es auch die schimpfenden Populisten gar nicht mehr.
Reiben und rühren
Verrühren Sie die Zitronensäure und das Wasser in einer großen Keramikschüssel, bis sich die Säure auflöst. Die Zitronen werden nun heiß gewaschen und getrocknet, ehe die Schale fein ins Wasser gerieben wird. Dazu kommt noch der Zucker. Dann wird gut umgerührt.
Decken Sie die Mischung ab und lassen Sie sie ein paar Tage in der Jänner-Kälte stehen. Es genügt, täglich ein- bis zweimal gut umzurühren. Der Zucker löst sich nach einiger Zeit auf, dann ist der Sirup fertig. Er kann abgeseiht und in sterilisierte Flaschen abgefüllt werden.
Die verbliebenen Zitronen presse ich aus, den Saft bewahre ich in einer kleinen Flasche im Kühlschrank auf. Damit verfeinere ich in den kommenden Tagen alle möglichen Gerichte. Solange noch Feiertagsstimmung herrscht, gebe ich einen Schuss Zitronensaft in ein kaltes Glas meiner Lieblingscola (siehe Cola-Verkostung im Probelokal). Und wenn bald wieder der kühle Jänner-Alltag Einzug hält, ist ein gesundes, saures Soda-Zitron ratz-fatz zubereitet.
Mit Indie-Groove ins neue Jahr
Rund um den Jahreswechsel habe ich das Album „Dripfield“ von Goose entdeckt. Die Jam-Band aus Connecticut bezeichnet ihren Stil als „Indie-Groove“. Die Lieder des Albums haben sich in meinen Ohren festgesetzt, insbesondere das mitreißende „Hungersite“. Das Album dürfte mich weit ins Frühjahr hinein begleiten und zur Erhellung meiner Stimmung beitragen.
Zutaten:
4 große oder 6 kleine Bio-Zitronen, 50 g Zitronensäure, 1,5 l Wasser, 2 kg Zucker
Musiktipp:
Album „Dripfield“ von Goose aus dem Jahr 2022
Danke! Ein gutes neues Jahr dir u deiner ganzen Familie! Freuen uns auf die Blogeinträge und Rezepte 2024 🙂 LG Klaus u Lisa