Das Brot ist voll.

Rustikale Oster-Eier-Schinken-Jause

Zwei Lebensmittel fallen mir jedes Jahr aufs Neue ein, wenn es um die Osterjause geht: Eier und Schinken. Diese Zutaten lassen sich ganz einfach in rustikales Schwarzbrot packen und im Ofen knusprig backen. Das Ergebnis schmeckt nicht nur gut, sondern lässt sich auch praktisch verzehren – als Finger-Food vom Feinsten.

Erfreut das Auge und den Gaumen – das vollbepackte Osterbrot.

Den Trick mit dem Ei im Brot habe ich mir von Daniel Humm abgeschaut. Der gebürtige Schweizer kocht im New Yorker Sternerestaurant „Eleven Madison Park“. In einem seiner Bücher entdeckte ich das Foto eines Sandwiches, das er durchlöcherte, um darin ein Spiegelei zu backen. Das Beste in der Küche ist eben immer das Einfache. Vorausgesetzt, es ist gut gemacht – mit besten Zutaten und großer Sorgfalt.

Einfach und gut
Heizen Sie den Backofen auf 170 Grad vor. Dann belegen Sie vier Brotscheiben mit dem Schinken und/oder weiteren Zutaten Ihrer Wahl. Mit einem runden Ausstecher, rund 4 bis 5 Zentimeter groß, stechen Sie nun ein Loch durch Brot und Belag (die ausgestochenen Kreise können Sie am besten gleich als Appetithappen genießen).

Das Loch ist schon einmal da. Bald wird es mit dem aufgeschlagenen Ei gefüllt.

Darauf legen Sie die unversehrten Brotscheiben, die Sie nun beidseitig mit Butter bestreichen und in einer großen, ofentauglichen Pfanne bei mittlerer Hitze in etwas Öl beidseitig anbraten. Legen Sie die Brote zuerst mit dem Loch nach unten in die Pfanne. Nach wenigen Minuten, wenn die Unterseite leicht gebräunt ist, wird gewendet.

In das nun obenliegende Loch lassen Sie nun vorsichtig jeweils ein aufgeschlagenes Ei gleiten. Dann darf die Pfanne in den Ofen, bis nach einer knappen Viertelstunde das Ei stockt und Farbe annimmt. Mit Kresse, Kren und österlicher Freude wird das vollbepackte Brot serviert.

Musik aus London
Dazu gibt es frische Musik aus London, und zwar von einer Band, die zumindest aufgrund ihres Namens irgendwie zur Karwoche passt: The Last Dinner Party. Zwar reagiere ich auf Trends meist mit Skepsis, und deshalb begegnete ich der Tatsache, dass die fünf Damen den Nachwuchspreis der Brit Awards gewonnen haben und nun allerorts gehypt werden, mit der gebotenen Zurückhaltung. Doch ich stelle fest: Den Titel Nothing Matters aus dem Album „Prelude to Extasy“ bringe ich beim besten Willen nicht mehr aus den Ohren. Somit ist klar, dass ich The Last Dinner Party im Auge, pardon, im Ohr behalten werde.

Ein belegtes Brot mit Schinken
Apropos Musik und Abendessen: Wenn ich Schinken und Eier zubereite, denke ich natürlich nicht nur an Ostern. Sondern unweigerlich auch an „Die Toten Hosen“. Sie grölten vor 40 Jahren den fürchterlichen Ohrwurm namens Eisgekühlter Bommerlunder. Darin heißt es: „Ein belegtes Brot mit Schinken. Ein belegtes Brot mit Ei. Das sind zwei belegte Brote, eins mit Schinken, eins mit Ei.“

Nicht nur „Die Toten Hosen“ haben sich weiterentwickelt. Auch belegte Brote sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Vollbepackt sind sie nun – mit allem, was gut ist. Es wird eben nicht alles schlechter auf dieser Welt, auch wenn einem das viele Menschen ständig einzureden versuchen.

Kresse und Kren nicht vergessen – lieber zuviel, als zu wenig.

Zutaten:
8 Scheiben Schwarzbrot, 4 Eier, 400 Gramm dünn aufgeschnittenen Schinken (und je nach Geschmack: dazu oder statt des Schinkens etwa dünne Scheiben Käse, vorgebratene Pilze oder Gemüse), 40 Gramm weiche Butter, ein Schuss neutrales Öl, etwas Kresse, viel geriebener Kren

Musiktipp:
Album „Prelude to Extasy“ von The Last Dinner Party aus dem Jahr 2024, Label Island

Post Author: Dan

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